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Dass sie bei den Naturwissenschaften am besten aufgehoben ist, erkennt sie schon in der 7. Klasse. Ihr Glรผck: Am Domgymnasium in Merseburg gibt es in den Oberstufen Projektwochen an der Hochschule Merseburg. So kann sie schon als Schรผlerin in mehrere Studiengรคnge reinschnuppern. ยปDadurch wurde mein Wunsch, die Technikrichtung einzuschlagen, immer grรถรer. Auch meine Mutter arbeitet im technischen Bereich. Ich wollte keinen brotlosen Job und ich wollte unbedingt in der Region bleiben, weil wir hier vor der Tรผr wunderbare Arbeitgeber haben.ยซ
Direkt nach dem Abitur beginnt Anna Dilk im Oktober 2014 mit dem Ingenieurstudium Maschinenbau an der Hochschule in Merseburg. ยปFรผr mich war es die richtige Entscheidung, hier in der Region zu bleiben. Es ist alles vor der Tรผr: Arbeit, Studienmรถglichkeiten, Groรstรคdte in erreichbarer Nรคhe und auch der Geiseltalsee.ยซ
Menschen im Saalekreis sind besonders glรผcklich
In einer reprรคsentativen Studie des Instituts fรผr Demoskopie Allensbach, die gerade erschienen ist, wird der Saalekreis als eine der sechs Regionen in Deutschland genannt, in denen die Menschen besonders glรผcklich sind. Zweidrittel der Menschen im Saalekreis sind mit ihrem Leben ยปhochzufriedenยซ und schรคtzen die wirtschaftlichen Bedingungen als ยปherausragend gutยซ ein, so die Studie.
Und auch die Seenlandschaften und die schรถnen Altstรคdte in der Region sowie die Nรคhe zu Halle und Leipzig wurden von den Befragten besonders gelobt. In Deutschland gibt es auf Ebene der 400 Landkreise sechs sogenannte Glรผcksgebiete. Der Saalekreis ist die einzige Glรผcksregion in Ostdeutschland. Begeistert erzรคhlt die junge Maschinenbauingenieurin von ihrer Arbeit bei UPM Biochemicals in Leuna, wo das finnische Unternehmen eine Bioraffinerie im industriellen Maรstab baut, um Biomasse in Biochemikalien der nรคchsten Generation umzuwandeln.
Ende des Jahres soll die Produktion hochgefahren werden und die ersten nachhaltigen Biochemikalien produziert werden. Anna Dilk arbeitet seit Sommer 2022 im statischen Bereich der Instandhaltung als Ingenieurin. ยปMein Fachgebiet sind Rohrleitungen, Armaturen, Wรคrmetauscher, Tanks, Behรคlter โ also im Prinzip alles, was sich nicht dreht oder sich auch nicht drehen sollte.ยซ Ein groรer Vorteil sei es, dass die Anlage und die Organisation vollkommen neu entstehen.
ยปUnser Grundtenor im Team ist: Wir sind Pioniere. Wir sind von Anfang an dabei. Wir lernen also die Anlage schon wรคhrend der Bauphase kennen und kรถnnen von diesen Erfahrungen spรคter profitieren. Wir kennen dann fast jede Schraubeยซ, sagt sie schmunzelnd. Schon die Kinderkrankheiten einer Anlage mitzuerleben, helfe sicherlich spรคter im laufenden Betrieb, besser auf alles reagieren zu kรถnnen.
Weltweit einzigartige Bioraffinerie in Leuna
Eine weltweit einzigartige Bioraffinerie im industriellen Maรstab geht in Leuna noch in diesem Jahr an den Start. Auf Holzbasis werden bei UPM Biochemicals erneuerbare und recyclingfรคhige Biochemikalien produziert. Das finnische Unternehmen UPM investiert dafรผr rund 1.180 Millionen
Euro in Leuna. Rund 200 Beschรคftigte arbeiten dann am Standort, an dem dann jรคhrlich circa 220.000 Tonnen Biochemikalien hergestellt werden. Die Bioraffinerie entsteht auf einer Flรคche von 15 Hektar, das entspricht ungefรคhr 20 Fuรballfeldern. UPM ist schon lange ein Vorreiter fรผr Nachhaltigkeit. Nach der Produktion von Biosprit und Biodiesel wird jetzt mit Biochemikalien ein weiterer Beitrag fรผr eine Zukunft ohne fossile Rohstoffe geleistet.
Was sind holzbasierte Biochemikalien?
ยปSehen Sie sich um. Chemikalien finden sich praktisch รผberall: im Armaturenbrett Ihres Autos, in der Farbe an der Wand, im Teppichboden und im Kunststoff Ihres Mobiltelefons ยซ, erklรคrt Michael Duetsch, Geschรคftsfรผhrer bei UPM Biochemicals. ยปHeute bestehen 80 bis 90 Prozent dieser Chemikalien aus fossilen Rohstoffen. Wir machen unsere Zukunft nachhaltiger, wenn wir sie mit Chemikalien aus Biomasse ersetzen.ยซ
In der Bioraffinerie werden aus nachhaltig erwirtschaftetem Laubholz Biochemikalien zur Fertigung von recyclingfรคhigen Alltagsgegenstรคnden und Materialien gewonnen. Diese Biochemikalien ermรถglichen eine Vielzahl von Anwendungen, darunter Textilien, Kunststoffe, Gummi, Kosmetika und Medikamente. Damit wird der Verbrauch fossiler Rohstoffe deutlich reduziert und somit auch die CO2-Emissionen. Ein Schritt auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft.
Zu den Endanwendungssegmenten fรผr erneuerbare Glykole gehรถren Textilien, PET-Flaschen, Verpackungen, Kรผhlmittel, Verbundwerkstoffe, Pharmazeutika, Kosmetika und Waschmittel. Erneuerbare funktionelle Fรผllstoffe (RFF) auf Ligninbasis bieten eine nachhaltige Alternative zu Ruร und gefรคllter Kieselsรคure in einer Vielzahl von Gummi- und Kunststoffanwendungen. Zuletzt haben UPM und Nokian Tyres, ein fรผhrender Entwickler und Hersteller von Premium-Reifen, eine Weltneuheit vorgestellt: Mit der Einfรผhrung des ersten Konzeptreifens, der zum Teil aus UPM BioMotionโข Erneuerbaren Funktionalen Fรผllstoffen besteht, revolutionieren beide Partner die Reifenindustrie.
Der Vorteil von Biochemikalien auf Holzbasis ist ihre Umweltfreundlichkeit. Holz ist eine recyclingfรคhige und erneuerbare Ressource, die Kohlenstoff speichern kann. Es wird eine wichtige Rolle bei der Einfรผhrung einer kohlenstoffneutralen Kreislaufwirtschaft spielen. Darรผber hinaus kรถnnen Biochemikalien auf Holzbasis die Lieferketten verkรผrzen und auf regionaler Ebene die Wirtschaft ankurbeln. Wรคhrend fossile Brennstoffe oft um den halben Erdball transportiert werden, kann Holz vor Ort gewonnen und verwendet werden. Das hilft nicht nur den Menschen, die in der Region leben und arbeiten, sondern minimiert auch die finanziellen und รถkologischen Kosten fรผr den Transport.
ยปIn dem Werk in Leuna wird Laubholz aus Deutschland eingesetztยซ, so Michael Duetsch. ยปEs ist gut, dass wir mehr einheimische Laubhรถlzer als โortsfremdeโ Weichhรถlzer industriell nutzen. Natรผrliche Laubwรคlder sind klimastabiler und tragen zur biologischen Vielfalt bei.ยซ
Schon einige Monate lรคuft sich die Bioraffinerie warm. Zum Produktionsstart muss alles reibungslos laufen, nicht nur in den Anlagen, sondern auch die Logistik auf dem Holzplatz. Schlieรlich werden 500.000 Kubikmeter Laubholz im Jahr in der Bioraffinerie verarbeitet. Tรคglich werden auf dem 3,5 Hektar groรen Holzplatz 80 groรe Lastwagen mit dicken Baumstรคmmen ankommen. Und die DB Cargo Logistics liefert auch รผber die Schiene. Gewaltige Mengen Holz werden dann von der Leunaer Werksbahn รผbernommen. Inzwischen ist alles gut eingeรผbt und alles lรคuft reibungslos.
Frauen und Technik
Bei UPM erlebt Anna Dilk im Team eine Zusammenarbeit auf Augenhรถhe. Jede Meinung werde geschรคtzt und es gebe keine Hemmschwellen, berichtet sie. ยปWรคhrend meines Ingenieurstudiums habe ich als Frau immer wieder Sprรผche abbekommen. Als Werkstudentin in einer Papierfabrik habe ich dann Techniken gelernt, um mich selbst zu schรผtzen und zu stรคrken. Heute kann ich allen Mรคdchen und jungen Frauen mit technischem Interesse raten, diesen Weg zu gehen.
Wir Frauen gehen manchmal an Probleme anders heran, das kann helfen.ยซ Nach dem Studium hat die frischgebackene Maschinenbauingenieurin zwei Jahre in der Instandhaltung im Porsche-Werk in Leipzig gearbeitet. Das war erstmal herausfordernd: als junge Frau und Berufsanfรคngerin erfahrenen, รคlteren Kollegen vor die Nase gesetzt zu werden. Nach zwei Jahren war das grรถรte
Kompliment eines รคlteren Kollegen: ยปDu warst eine der wenigen, die uns respektiert, unsere Meinung gehรถrt und wertgeschรคtzt hat.ยซ
Nur elf Prozent der Beschรคftigten im Maschinen- und Anlagenbau sind Frauen, so eine Studie der Stiftung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA aus dem Jahr 2023. In den ingenieurwissenschaftlichen Kernfรคchern liegt der Frauenanteil immerhin bei 21 Prozent. Bei UPM werde auf den Menschen geschaut, berichtet die junge Maschinenbauingenieurin.
ยปWir sind hier international aufgestellt und ein sehr gutes Team mit einer guten Mischung.ยซ In ihren zwei Jahren bei UPM gab es fรผr die junge Frau viele Mรถglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. ยปMeine Aufenthalte in Schweden, Belgien und Finnland waren sehr spannend. In Finnland war ich gemeinsam mit einer Kollegin einen Monat im Schwesterwerk in Lappeenranta. Dort haben wir Einblicke in einen Turnaround bekommen. UPM tut einiges, damit wir professionell und auch persรถnlich wachsen kรถnnenยซ, berichtet Anna Dilk. Und sie hรคtte nie gedacht, dass sie einmal so flieรend Englisch sprechen wรผrde, ergรคnzt sie.
Andrea Weingart
Vollstรคndiger Beitrag aus dem Leuna-Echo Magazin, Sonderausgabe zu 76 Jahre Leuna-Echo.
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Wer am 8. Mai 2025 auf der Spergauer Straรe unterwegs war, kam in Hรถhe des cCe Kulturhauses Leuna ins Staunen, denn dessen Vorplatz hatte sich in eine Ausstellungsflรคche verwandelt. Groรe und kleine Fahrzeuge aus sechs Jahrzehnten zeigten sehr anschaulich den optischen und technischen Wandel. Und stimmten damit das Fachpublikum des 1. Mitteldeutschen Speditionstages auf das…
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