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Ein Paukenschlag erschรผttert Mitteldeutschland: Der US-Chemiekonzern Dow hat รผberraschend entschieden, im Jahr 2025 keine neuen Auszubildenden an den Standorten Schkopau und Bรถhlen aufzunehmen. Insgesamt 26 Jugendliche, die ihre Lehre am 1. September beginnen sollten, wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Ihre Ausbildungsvertrรคge wurden kurzerhand aufgelรถst. Die Entscheidung ist ein deutliches Alarmsignal fรผr die gesamte Region โ und mรถglicherweise nur ein Vorgeschmack auf tiefere strukturelle Verรคnderungen in der ostdeutschen Industrie.
Ein unerwarteter Rรผckzug mit Signalwirkung
Dow begrรผndet die Maรnahme mit einer โnach intensiver Betrachtungโ gefรคllten Entscheidung auf Basis โmehrerer Faktorenโ. Dazu zรคhlen insbesondere aktuelle Kostensparmaรnahmen und die Unsicherheit รผber den kรผnftigen Bedarf an Ausbildungsplรคtzen. Auch laufende Anlagenรผberprรผfungen in Schkopau und Bรถhlen spielen eine Rolle. Der Unternehmenssprecher Florian Hartling versuchte zu beschwichtigen: Die Aussetzung betreffe nur den neuen Jahrgang, laufende Ausbildungen wรผrden fortgesetzt.
Doch in der Region wird die Ankรผndigung mit groรer Sorge aufgenommen. Denn Dow ist nicht irgendein Unternehmen โ es ist ein industrieller Eckpfeiler mit jahrzehntelanger Geschichte und hunderten Arbeitsplรคtzen. Besonders beunruhigend: Bereits im Frรผhjahr hatte Dow angekรผndigt, mehrere zentrale Produktionsanlagen โ darunter der Cracker in Bรถhlen sowie Chloralkali- und Vinyllanlagen in Schkopau โ mรถglicherweise zu schlieรen. Rund 500 Mitarbeiter wรคren davon betroffen.
Betroffene Jugendliche โ und eine Region im Alarmzustand
Fรผr die 26 Jugendlichen, die nun ihre berufliche Zukunft neu planen mรผssen, ist die Entscheidung existenziell. Sie stehen nur wenige Wochen vor dem eigentlich geplanten Ausbildungsbeginn plรถtzlich ohne Perspektive da. Zwar haben sich Landesregierungen, Betriebsrรคte und Verbรคnde sofort eingeschaltet, um Ersatzlรถsungen zu finden. Dennoch wiegt der Vertrauensverlust schwer โ nicht nur fรผr die Betroffenen, sondern fรผr alle jungen Menschen, die sich kรผnftig fรผr eine Ausbildung in der Industrie interessieren kรถnnten.
Die Folge ist ein potenzieller Vertrauensbruch: Unternehmen, die nicht mehr als verlรคssliche Ausbilder wahrgenommen werden, kรถnnten es kรผnftig schwer haben, qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. Der Ausbildungsstopp kรถnnte eine Welle auslรถsen, die auch andere Unternehmen trifft โ etwa durch steigenden Wettbewerb um die verbleibenden Auszubildenden oder durch generellen Imageverlust der Industrie in der Region.
Risiken fรผr die gesamte Industrieregion
Die Industrie in Mitteldeutschland ist eng vernetzt. Ein Rรผckzug von Dow kann Kettenreaktionen auslรถsen. Die Chemieunternehmen der Region sind auf gut ausgebildete Fachkrรคfte ebenso angewiesen wie auf stabile Zuliefer- und Partnerstrukturen. Wenn nun Unsicherheit die Oberhand gewinnt, kรถnnten Investitionen zurรผckgestellt, Fรถrdermittel gestrichen oder strategische Partnerschaften infrage gestellt werden.
Insbesondere kleinere und mittelstรคndische Betriebe, die auf eine funktionierende Ausbildungspartnerschaft mit den groรen Playern setzen, kรถnnten die Leidtragenden sein. Denn wer kurzfristig Auszubildende aufnehmen will, muss nicht nur Kapazitรคten schaffen, sondern auch Prozesse anpassen โ von der Einstellung bis zur Begleitung im Betrieb.
Initiativen und Chancen: Ein neuer Zusammenhalt entsteht
Doch es gibt auch Hoffnung. Die Entscheidung von Dow hat eine bemerkenswerte Welle der Solidaritรคt ausgelรถst. Betriebsrรคte, Gewerkschaften, Industrie- und Handelskammern, Schultrรคger und Landesregierungen arbeiten mit Hochdruck daran, Ersatzlรถsungen fรผr die betroffenen Jugendlichen zu schaffen. Eine eigens gegrรผndete Arbeitsgruppe koordiniert Angebote aus der freien Wirtschaft, um kurzfristig Ausbildungsplรคtze zu vermitteln.
Erfreulich ist auch das Engagement der Chemiearbeitgeber und der Lehrkrรคfte: Sie setzen sich aktiv dafรผr ein, รbergangslรถsungen wie Praktika, รberbrรผckungskurse oder Umschulungen anzubieten. Erste Unternehmen haben bereits signalisiert, zusรคtzliche Ausbildungsplรคtze bereitzustellen โ wenn auch mit organisatorischem Mehraufwand.
Auch politisch kรถnnte der Vorfall langfristige Impulse setzen. So wird aktuell diskutiert, ob die รถffentliche Hand stรคrkere Anreize fรผr Unternehmen schaffen soll, selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an der Ausbildung festzuhalten โ etwa durch steuerliche Erleichterungen oder Ausbildungsfonds.
Ein Weckruf mit konstruktivem Potenzial
So dramatisch die Entscheidung von Dow fรผr den Ausbildungsjahrgang 2025 auch ist โ sie birgt auch eine Chance. Eine Chance fรผr einen neuen Dialog รผber die Bedeutung der Ausbildung in der Industrie. Eine Chance, um regionale Netzwerke zu stรคrken und gemeinsame Ausbildungsmodelle zu entwickeln. Und nicht zuletzt eine Chance, das Thema Berufsorientierung und Ausbildungssicherheit wieder ganz oben auf die Agenda zu setzen.
Wenn es gelingt, aus der Krise eine Bewegung zu formen, kรถnnte die Region gestรคrkt aus dieser Zรคsur hervorgehen. Die Jugendlichen von heute sind die Fachkrรคfte von morgen โ ihr Vertrauen zurรผckzugewinnen, lohnt jeden Einsatz.
Falk Morgenstern
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