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Kommission legt Aktionsplan zur Stรคrkung der Branche vor
Brรผssel, 8. Juli 2025 โ Mit einem ehrgeizigen Aktionsplan bekrรคftigt die Europรคische Kommission ihr Bekenntnis zur Zukunft der chemischen Industrie. Die vorgestellte Initiative zielt darauf ab, Europas Chemiesektor zu modernisieren, ihn widerstandsfรคhiger gegenรผber globalen Wettbewerbsverzerrungen zu machen und Investitionen in Nachhaltigkeit und Innovation zu stimulieren. Damit sendet Brรผssel ein deutliches Signal: Der Chemiesektor bleibt Rรผckgrat und Innovationsmotor der europรคischen Wirtschaft.
Dreifache Herausforderung: Energie, Wettbewerb, Nachfrage
Die chemische Industrie steht in Europa unter Druck. Hohe Energiepreise, schwache Binnenkonjunktur und ein zunehmend ungleicher globaler Wettbewerb gefรคhrden Produktionsstandorte und Arbeitsplรคtze. Der Aktionsplan der Kommission greift diese Herausforderungen auf โ mit einem Mix aus industriepolitischen Maรnahmen, Regulierungsreformen und finanzieller Unterstรผtzung.
Ein zentrales Element ist die geplante โAllianz fรผr kritische Chemikalienโ, die kritische Produktionsstรคtten identifizieren und deren Unterstรผtzung koordinieren soll. Damit will Brรผssel gezielt dort ansetzen, wo Schlieรungen drohen und Versorgungsketten unter Druck stehen. Ergรคnzend sollen handelspolitische Instrumente zur Abwehr unlauterer Einfuhren rascher zur Anwendung kommen. Auch die bestehende Taskforce zur Einfuhrรผberwachung wird gestรคrkt.
Energiekosten senken, Dekarbonisierung fรถrdern
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Energiethematik. Die Kommission will mit dem โAktionsplan fรผr erschwingliche Energieโ gezielt die Kostenlast fรผr energieintensive Unternehmen senken. Neue Beihilferegeln, insbesondere fรผr COโ-armen Wasserstoff, sollen den Zugang zu preiswerter und klimafreundlicher Energie erleichtern. Auch die Nutzung alternativer Kohlenstoffquellen wie Biomasse, Abfall oder Kohlenstoffabscheidung wird gefรถrdert.
Parallel dazu lรคuft eine รถffentliche Konsultation zum chemischen Recycling โ ein Schlรผsselbereich fรผr die Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz in der Branche.
Innovationskraft aktivieren: Von der Nische in den Leitmarkt
Um die Nachfrage nach sauberen, nachhaltigen Chemikalien anzuregen, setzt die Kommission auf steuerliche Anreize und gezielte Fรถrderprogramme. Mit dem geplanten Industrie-Dekarbonisierungsgesetz soll ein einheitlicher regulatorischer Rahmen fรผr nachhaltige Produkte geschaffen werden โ ein entscheidender Schritt, um Investitionen in neue Technologien zu ermรถglichen.
Auch die Bioรถkonomiestrategie und das Kreislaufwirtschaftsgesetz stehen in den Startlรถchern. Beide sollen den Markt fรผr biobasierte und recycelte Chemikalien stรคrken. Zusรคtzlich sind neue EU-Innovationszentren geplant, finanziert รผber das Forschungsprogramm Horizont Europa (2025โ2027), um sicherere chemische Alternativen zu entwickeln.
Starkes Signal bei PFAS und Vereinfachung von Vorschriften
Besonders im Fokus stehen Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), deren Emissionen durch eine strenge, wissenschaftlich fundierte Regulierung begrenzt werden sollen. Gleichzeitig will die Kommission Spielrรคume fรผr kritische Anwendungen unter strengen Auflagen offenhalten, sofern keine sicheren Alternativen verfรผgbar sind.
Mit der sechsten sogenannten โVereinfachungs-Omnibusโ setzt die Kommission zudem ein starkes Zeichen zur Entbรผrokratisierung: Neue, klarere Regeln fรผr Produktkennzeichnungen, vereinfachte Zulassungsverfahren und angepasste REACH-Vorgaben sollen die Industrie um jรคhrlich mindestens 363 Mio. EUR entlasten โ ein Gewinn nicht nur fรผr Groรunternehmen, sondern vor allem fรผr KMU.
Reform der Chemikalienagentur ECHA: Neue Aufgaben, mehr Flexibilitรคt
Die ECHA, zentrale Aufsichtsbehรถrde im europรคischen Chemikalienrecht, soll mit einer neuen Grundverordnung gestรคrkt werden. Sie erhรคlt mehr Ressourcen, flexiblere Strukturen und erweiterte Zustรคndigkeiten โ unter anderem in den Bereichen Biozide, Abfallwirtschaft und gefรคhrliche Stoffe. Ziel ist es, regulatorische Prozesse effizienter zu gestalten und die wachsenden Anforderungen zu bewรคltigen.
Industriepolitische Zeitenwende in Europa
Mit รผber 29.000 Unternehmen, 1,2 Millionen direkten Arbeitsplรคtzen und einem Output, der 96 % aller Gรผterproduktion in Europa beeinflusst, ist die Chemieindustrie eine tragende Sรคule des Binnenmarktes. Der neue Aktionsplan zeigt, dass die EU diese Bedeutung erkannt hat โ und bereit ist, politische Hebel umfassend in Bewegung zu setzen.
โChemikalien sind die Mutter aller Industrienโ, sagte Stรฉphane Sรฉjournรฉ, Exekutiv-Vizeprรคsident der Kommission. โMit diesem Plan sichern wir unsere Produktionsbasis, stรคrken die Wettbewerbsfรคhigkeit und fรถrdern europรคische Innovation.โ
Auch Valdis Dombrovskis betonte die Vorteile fรผr Unternehmen und Verbraucher durch vereinfachte Vorschriften: โDas Paket spart รผber 350 Millionen Euro jรคhrlich โ ein Beitrag zur Gesamtvision von 37,5 Milliarden Euro Einsparungen durch die Vereinfachungsagenda.โ
Jessika Roswall unterstrich schlieรlich die Bedeutung der รถkologischen Komponente: โGesundheitsschutz, Umweltschutz und industrielle Stรคrke mรผssen Hand in Hand gehen โ dieser Plan ist der Schlรผssel dazu.โ
Europas Chemiepolitik nimmt Fahrt auf
Mit dem heute vorgestellten Aktionsplan zieht die EU-Kommission Lehren aus den Krisenjahren โ und รถffnet ein neues Kapitel der Industriepolitik. Weniger Bรผrokratie, mehr Innovation, gezielte Fรถrderung und faire Wettbewerbsbedingungen: Das Fundament fรผr eine widerstandsfรคhige, grรผne und wettbewerbsfรคhige Chemiebranche in Europa ist gelegt. Die Umsetzung wird nun zeigen, ob aus dem Plan ein echter Neustart fรผr Europas โMutterindustrieโ wird.
Falk Morgenstern
Helsinki, 6. November 2025 โ UPM, weltweit fรผhrend in der Herstellung von holzbasierten Biochemikalien und Biokraftstoffen, ist dem Europรคischen Chemieverband Cefic (European Chemical Industry Council) beigetreten. Mit diesem Schritt bekrรคftigt UPM sein Engagement, die erneuerbare Chemie als festen Bestandteil einer wettbewerbsfรคhigen und nachhaltigen europรคischen Industrie zu etablieren. Partnerschaft fรผr Innovation und Wettbewerbsfรคhigkeit โDie chemische Industrie…
Eine Geschichte mit Zukunft Mit Stolz und einem klaren Blick auf die Zukunft gerichtet, feiert die TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland in diesem Jahr das 40-jรคhrige Bestehen ihrer dienstรคltesten Prozessanlage: der POX/Methanolanlage. Die ยปPOXยซ, wie sie im Raffinerie-Jargon liebevoll genannt wird, ist mit nunmehr vier Jahrzehnten Betrieb und einer bewegten Geschichte ein Symbol fรผr industrielle Transformation und…
Mit groรem Interesse und reger Beteiligung fand bereits am 10. Oktober an der Sekundarschule โAugust Bebelโ in Leuna die mittlerweile vierte Berufsmesse statt. Mehr als 45 regionale Unternehmen, Betriebe und Institutionen prรคsentierten sich den Schรผlerinnen und Schรผlern und boten praxisnahe Einblicke in vielfรคltige Berufsfelder. Nicht nur die Jugendlichen der Klassenstufen 7 bis 10 der gastgebenden…
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Leuna. โ Das Netzwerk der ost- und mitteldeutschen Chemiestandorte, das CeChemNet (Central European Chemical Network), hat eine neue Stimme an seiner Spitze: Dr. Christof Gรผnther, Geschรคftsfรผhrer der InfraLeuna GmbH, wurde auf der Herbstsitzung in Schwarzheide zum neuen Sprecher gewรคhlt. Er folgt turnusmรครig auf Patrice Heine, Geschรคftsfรผhrer der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH. Ein starkes Signal fรผr den…