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Ein Film von Anett Friedrich und Christoph Peters – Dokumentation – 90 Minuten
Eigentlich könnte alles so schön sein
Leuna steht heute für den größten zusammenhängenden Industriekomplex Ostdeutschlands – ein Symbol wirtschaftlicher Stärke, ein vermeintliches Erfolgsbeispiel der deutschen Einheit. Wie eine Fata Morgana einer glitzernden Metropole erscheinen die Lichter der gewaltigen Raffinerie im sonst flachen Land Sachsen-Anhalts. Hier ist investiert, geschachert, gefördert worden – oft mit fast einer Million Euro pro Arbeitsplatz.
Trotz aller Skandale, Brüche und Zäsuren steht Leuna heute für gelungene Standortpolitik: eine kaum verschuldete Kommune mit Gewerbesteuereinnahmen, die dreimal so hoch sind wie im bundesweiten Durchschnitt.
Hier sieht man buchstäblich die sprichwörtlichen blühenden Landschaften. Und doch – bei der letzten Bundestagswahl erreichte die AfD hier 45 Prozent. Eine Region voller Widersprüche.
Einladung zur Preview am 22. Oktober, 18.00 Uhr im cCe Kulturhaus Leuna. Der Eintritt ist frei. Hier gehts zur Anmeldung.
Zwischen Erfolg und Unbehagen
Die Einnahmen aus der Industrie ermöglichen vieles, was anderswo kaum denkbar ist.
Doch gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit. Massive Bürgerproteste richten sich gegen neue Infrastrukturprojekte, gegen geplante Windkraftanlagen, gegen Veränderungen, die das gewohnte Bild stören.
Manche fordern gar die Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen – eine Sehnsucht nach alten Sicherheiten, inmitten einer Welt im Umbruch. Leuna ist heute unverzichtbar als Standort für erneuerbare Energien, als Sitz des größten Wasserstoffelektrolyseurs Deutschlands – und doch wirkt der Ort seltsam abgekoppelt von der Zukunft, die er mitgestalten soll.
Es gibt Arbeitsplätze, aber wenig gewerbliche Infrastruktur. Es gibt Einkommen, aber kaum öffentliche Verkehrsmittel. Viele pendeln, wenige bleiben.
Leuna als Brennglas der Transformation
Wer genau hinschaut, erkennt in Leuna die Widersprüche des ostdeutschen Transformationsprozesses wie in einem Brennglas. Alle großen Themen, alle Brüche, alle Hoffnungen der vergangenen drei Jahrzehnte finden sich hier konzentriert: der Wandel von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft, der Strukturbruch nach der Wende, das Ringen um Identität, Zugehörigkeit, Zukunft.
Leuna ist ein Kaleidoskop individueller Biografien, gesellschaftlicher Entwicklungen und strukturpolitischer Umbrüche. Hier, wo einst Chemie und Energie zum Takt der DDR-Planwirtschaft produzierten, entsteht nun – gefördert, gelenkt, subventioniert – ein neuer industrieller Zukunftsort. Doch die Frage bleibt: Wem gehört diese Zukunft?
Ein Zoom auf die Gegenwart
Der Film betrachtet den Ort Leuna wie durch einen Zoom. Ein Ort, an dem gelebt wird – vor allem aber gearbeitet. „Leuna“ wird zu einem Zeitporträt aus der Innensicht der Beteiligten heraus erzählt: multiperspektivisch, von der Einwohnerin über den Arbeiter bis hin zu den Entscheidern weitreichender wirtschaftlicher Prozesse.
Die gegenwärtige Erzählebene wird essayistisch verflochten mit einer investigativ-faktischen Ebene, mit eindringlichen Interviews, Archivaufnahmen, Beobachtungen aus dem Alltag.
Der Blick richtet sich nicht nur auf die industrielle Silhouette, sondern auf die Menschen im Schatten der Anlagen: auf die Geschichten hinter den Zahlen, auf die Gesichter hinter der Fassade des Erfolgs.
Leuna – eine Momentaufnahme Deutschlands
Leuna steht für das Deutschland der Gegenwart: wirtschaftlich stark, gesellschaftlich gespalten.
Ein Ort, der prosperiert – und gleichzeitig zweifelt.
Ein Ort, der für Transformation steht – und doch deren Ambivalenz offenlegt.
Die Dokumentation sucht keine einfachen Antworten, sondern zeichnet ein Panorama von Stimmen, Erfahrungen und Widersprüchen. Denn vielleicht zeigt sich gerade hier, in Leuna, die Wahrheit über das Land drei Jahrzehnte nach der Einheit: dass Erfolg und Entfremdung, Zukunft und Verlust, Fortschritt und Widerstand keine Gegensätze sind – sondern Teil derselben Geschichte.
Falk Morgenstern
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