Ende 2024 soll die Bioraffinerie der UPM fertig sein, damit sie Anfang 2025 ihren Betrieb aufnehmen kann. Foto: LxPress

UPM formiert seine Mannschaft

2025 soll die Produktion in der Bioraffinerie starten

Vor allem die Buche trรคgt hier die Hauptrolle. Aus ihr werden in der Raffinerie des finnischen Unternehmens UPM โ€“ unter anderem โ€“ Grundstoffe fรผr die Herstellung von Plaste sowie Fรผllstoffe fรผr die Produktion von Gummi hergestellt. Was hier lรคuft, ist Bio. Und der nachwachsende Rohstoff Holz zeigt einmal mehr, was in ihm steckt, und wie er sich klug und vor allem klimafreundlich nutzen lรคsst.

Seit dem ersten Spatenstich 2020 zeigt die Baustelle, eine der grรถรŸten in Deutschland รผbrigens, ihr volles AusmaรŸ: sage und schreibe 20 FuรŸballfelder allein in der Flรคche. Ende kommenden Jahres ist die Raffinerie anfahrbereit. Und ab 2025 geht es hier laut Unternehmen in die Vollen. Mehr als 200.000 Tonnen der hergestellten Produkte werden im Jahr von Leuna aus in die Welt gehen. Dafรผr steht ein GroรŸteil der kรผnftigen Mitarbeiter nicht nur schon in den Startlรถchern, die Fachleute arbeiten bereits. Das sind vor allem Chemikanten und Chemielaboranten, Instandhaltungsplaner. ยปSie bereiten alles vor, damit die Anlage dann lรคuft. Dazu gehรถren jetzt zum Beispiel die intensive Planung der Abnahme und Testung der einzelnen Teilbereicheยซ, erklรคrt Julia Bergmann, Personalleiterin des Unternehmens. ยปAuch die jeweiligen Arbeitsprozesse mรผssen beschrieben werden. ยซ So seien bereits 180 Mitarbeiter fest eingestellt.

GroรŸen Wert legt man hier auf Fachkrรคfte. Leute, die Erfahrung haben auf ihrem Gebiet โ€“ in der Chemie, der Verfahrenstechnik, der Biotechnologie, dem Forst. Auch auf Azubis setzt das Unternehmen. Und das schon seit zwei Jahren. In diesem Herbst haben vier ihre Ausbildung begonnen, im kommenden Jahr sollen es erneut vier sein, so Julia Bergmann. Die Produktionsprozesse, die in dieser riesigen Bio-Raffinerie ablaufen, sind in ihrem Zusammenspiel derzeit weltweit einmalig, denn UPM baut die erste Bioraffinerie ihrer Art. Zehn Jahre Forschung und Entwicklung stecken da drin, sagt die Personalleiterin. Erklรคrtes Ziel ist es, den Wandel zu einem nachhaltigen, fossilfreien Wirtschaftssystem voranzutreiben, den CO2-FuรŸabdruck der Produkte radikal zu verkleinern.

โ€žWir haben Kunden weltweitโ€œ, erklรคrt sie. โ€žEs gibt schon viele Anfragen. Das Hauptargument ist Nachhaltigkeit. Wir hoffen, dass wir mit unserer Produktion eine Transformation in der gesamten Branche in Gang setzen.โ€œ Neben Bio-Monoethylenglykolen, Basis beispielsweise fรผr PET-Kunststoffe, Polyestertextilien oder Kรผhlmittel, und Bio-Monopropylenglykolen fรผr Wasch- und Enteisungsmittel, Parfรผm und Kosmetik, hat UPM mit seinen nachhaltigen, funktionellen Fรผllstoffen fรผr Reifenmaterial, Schlรคuche, Dichtungen etc. einen absoluten Trumpf in der Hand. Die sollen die stark umweltbelastenden Carbon Black ersetzen, IndustrieruรŸ und Kieselsรคure vermeiden.

Verwendet wird fรผr die Produktion bei UPM Buchenholz aus Wรคldern im Umkreis von 200 Kilometern vom Produktionsstandort aus. Dieses Holz ist nachhaltig erwirtschaftet und nach hohen Umweltstandards zertifiziert. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich dabei ausschlieรŸlich um so genanntes Durchforstungsholz, Sรคgespรคne, Hobelabfรคlle etc.

Christine Fรคrber

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