Der VNG-Hauptsitz in Leipzig, Foto: Torsten Pross

VNG investiert in den Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes in Mitteldeutschland

Engagement als Anteilseigner und Investor bedeutet grรถรŸte Einzelinvestition in der Unternehmenshistorie

VNG AG wird sich รผber ihr Tochterunternehmen, den unabhรคngigen Fernleitungsnetzbetreiber ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS), mit einem Investitionsvolumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich am zukรผnftigen Wasserstoff-Kernnetz in Mitteldeutschland engagieren. Dafรผr ist ONTRAS im gemeinsamen Kernnetz-Antrag der Fernleitungsnetzbetreiber, der am 22.07.2024 bei der Bundesnetzagentur eingereicht wurde, als verantwortliches Unternehmen fรผr zunรคchst rund 600 km Wasserstofftransportleitungen im mitteldeutschen Raum benannt. Circa 80 Prozent der rund 600 km Wasserstofftransportleitungen sind bestehende Erdgasleitungen, die auf Wasserstoff umgestellt werden. Knapp 20 Prozent sollen neu gebaut werden.

Mit den geplanten 600 km Wasserstofftransportleitungen soll eine Verbindung des Leipziger Raums mit dem mitteldeutschen Chemiedreieck, den Industriezentren in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, dem Berliner Raum sowie dem Industriebogen MeiรŸen geschaffen werden.

Als verantwortliches Unternehmen realisiert ONTRAS dabei einen Wasserstoffring in der Region Leipzig mit Verlรคngerung in den Industriebogen MeiรŸen (Sachsen), eine Verbindung von Bad Lauchstรคdt (Sachsen-Anhalt) nach Berlin-Sรผd sowie eine Verbindung nach Salzgitter (Niedersachsen). Die Transportleitung zwischen dem Leipziger Raum, Bad Lauchstรคdt und Salzgitter ist ein IPCEI-Projekt. 

Ulf Heitmรผller, Vorstandsvorsitzender der VNG AG, dazu: โ€žIn Summe blicken wir mit der Beteiligung am Wasserstoff-Kernnetz-Antrag der grรถรŸten Einzelinvestition unserer รผber 65-jรคhrigen Unternehmenshistorie entgegen. Die Basis dafรผr legt unsere stabile Finanzierungskraft. Zugleich ist es fรผr den VNG-Konzern das bislang grรถรŸte Projektvorhaben im Bereich der Dekarbonisierung. Der Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes ist ein wegweisendes Infrastrukturvorhaben, um den bundesweiten Wasserstoffhochlauf zu ermรถglichen.

Es wird Import- und Einspeisepunkte mit relevanten Abnehmern verbinden. Davon werden Mittel- und Ostdeutschland deutlich profitieren. Das Wasserstoff-Kernnetz ist ein zentraler Baustein fรผr die Dekarbonisierung von Industrie und Gesellschaft im Zuge der Energiewende und ermรถglicht letztendlich auch die Leistungsfรคhigkeit des Industriestandorts Deutschland zu erhalten.โ€œ

Die Investition in das Wasserstoff-Kernnetz ist Bestandteil der strategischen Ausrichtung der VNG. GemรครŸ der Strategie โ€žVNG 2030+โ€œ soll ein relevanter Teil der Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur fรผr grรผne Gase flieรŸen.

โ€žVNG wird sich รผber ONTRAS als Betreiber systemrelevanter Infrastruktur am Aufbau des Kernnetzes beteiligen und substanziell in Ostdeutschland investieren. Wir gehen diesen Schritt trotz einiger Unsicherheiten, insbesondere hinsichtlich des Finanzierungsrahmens sowie der schwer prognostizierbaren Bedarfs- und Preisentwicklung fรผr Wasserstoff, und den damit verbundenen Risiken fรผr die Infrastruktur. Um diese Risiken zu begrenzen, sehen wir den vorgesehenen schrittweisen Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes als sinnvoll anโ€, so Heitmรผller weiter. Weitere Projekte wรคren bei einer Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen mรถglich.

Die Genehmigung des Kernnetz-Antrags der Fernleitungsnetzbetreiber obliegt im weiteren Verfahren der Bundesnetzagentur, die den Antrag binnen zwei Monaten genehmigen muss. Der weitere Aufbau des Kernnetzes soll schrittweise und bedarfsorientiert im Rahmen des Netzentwicklungsplan Gas/Wasserstoff erfolgen.ย ย  ย 

VNG AG

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